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Mut zur Vielfalt

Nächstenliebe hört bei keinem Menschen auf: Interview mit Geschäftsführer Marc Korbmacher

 


Mut zur Vielfalt

Ob an der Paulusstraße, der Kreuzstraße oder am Weidenhof – der neue Slogan der Diakonie für Bielefeld fällt auf. „Nächstenliebe hört bei keinem Menschen auf. Mut zur Vielfalt.“ heißt es auf den großen Bannern. Wie der Slogan entstanden ist und wofür er steht, beschreibt Marc Korbmacher, Geschäftsführer der Diakonie für Bielefeld gGmbH.

„Nächstenliebe hört bei keinem Menschen auf. Mut zur Vielfalt.“ – Was verbirgt sich dahinter?
In einer Welt, in der Menschen nach Orientierung suchen, die von Krieg und Terror geprägt ist, Gewalt von links und rechts zunimmt, besteht mehr und mehr die Gefahr, dass Menschen ausgegrenzt werden. Die Diakonie für Bielefeld will mit dem Slogan einen Zuspruch aus dem Glauben heraus geben, der Mut machen soll.

Was war der Auslöser für den Start einer solchen Kampagne?

Das hat etwas mit dem Weltgeschehen zu tun, aber auch mit dem Geschehen in Deutschland und in Bielefeld. Menschen suchen in diesen schweren Zeiten nach Sicherheit und Orientierung – dabei wird ihre Suche oft nicht beantwortet. Mit dem Slogan versuchen wir ein kleines Licht, einen Orientierungspunkt zu schaffen: Gott ist da und wir sind da.

Wie empfinden Sie die Lage in Bielefeld zum Thema Vielfalt?

Hoffnungsvoll – Bielefeld ist eine Stadt mit viel Tradition in Sachen Vielfalt. Hier leben schon immer viele Menschen mit Migrationshintergrund und generell Menschen, die in irgendeiner Form Unterstützung brauchen. Die Parteien haben alle eine offene Haltung und grenzen niemanden aus. Insofern ist die Grundvoraussetzung für ein buntes Bielefeld gegeben. Ich wünsche mir, dass wir Menschen mit besonderen Herausforderungen besser in die Gesellschaft integrieren können. Unsere Gesellschaft verändert sich, und wir müssen sie gemeinsam mit Freude neu gestalten.

Was bedeutet Ihnen der Begriff „Nächstenliebe“ und wo fängt Nächstenliebe an?
Nächstenliebe ist der Ausdruck unseres christlichen Glaubens. Sie fängt damit an hinzusehen, Menschen wahrzunehmen. Nächstenliebe ist unabhängig von Hautfarbe, Religion und Haltung. Gott hat jeden Menschen mit Würde ausgestattet und liebt alle gleich. Der Nächste ist der, der unsere Unterstützung  am meisten braucht. Unterstützung heißt helfen und da sein!

Wenn ein Mensch sich an die Diakonie für Bielefeld wendet, was hat er zu erwarten?

Jeder kann uns anrufen – egal mit welchem Thema. Wenn dieser Mut zum ersten Schritt  aufgebracht wurde, gehen wir gemeinsam mit dem Menschen weiter. Je nachdem, was er braucht, bieten wir selbst Angebote an oder vermitteln sie an die passende Stelle weiter.

Was möchten Sie Mitarbeitenden, Hilfesuchenden und Interessierten mit auf den Weg geben?
Nächstenliebe setzt zwei Dinge voraus: Liebe zu Gott und Liebe zu sich selbst. Ich mache allen, besonders auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Mut. Mut, ihre Selbstliebe auch für ihr Gegenüber aufzubringen. Nächstenliebe erwächst aus der selbstlosen Tat an Anderen. Ich würde mir sehr wünschen, dass dieser Grundsatz in unseren Angeboten, aber auch im Alltag jedes Einzelnen, gelingt.